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Abschauen? Ging nicht!

18 June 2024

Abschauen? Ging nicht!

Welche Reise hat Exor als Automatisierer bereits hinter sich? Wo positioniert man sich heute mit Corvina? Wie kam es zur eigenen Smart Factory? Und woher stammt der besondere Spirit im Team? Um diese Fragen zu beantworten, hat sich das SPS-MAGAZIN am Exor-Stammsitz bei Verona mit CEO Giuseppe Pace unterhalten. Der zweite Teil des Artikels, der im SPS-MAGAZIN 5/2024 erscheint, geht dann noch einmal tiefer auf die Besonderheiten der smarten Fertigungsumgebung von Exor sowie der dort entstehenden Produkte ein.

Exor hat sich längst in der europäischen Automatisierungslandschaft etabliert. Vor allem mit seinen Panels ist das Unternehmen seit vielen Jahren erfolgreich. Heute positioniert man sich allerdings als Technologieanbieter, der nicht nur über die Hardware hinaus, sondern auch über den Tellerrand des Maschinenbaus schaut. Es geht nicht mehr nur um Visualisierung, sondern viel grundlegender um das Management von Produktions- und Prozessdaten.

Angefangen hat alles aber natürlich ganz anders. „Die Firma Exor wurde in den 1970er-Jahren ins Leben gerufen. Also zu der Zeit, als sich Industrie 3.0 gerade etablierte“, blickt Giuseppe Pace, CEO des italienischen Unternehmens, zurück. Industrie 3.0 meint die Einführung von NC- und computergesteuerten Maschinen. Der Fokus von Exor lag damals komplett auf HMIs. Allerdings ging es nicht um integrierte Module mit Display, wie man sie heute kennt, sondern vielmehr um Bedieneinheiten mit Knöpfen, Reglern, Schaltern und Tastern. Rund 20 Jahre blieb es bei dieser Ausrichtung. Man bediente hauptsächlich Kunden aus dem unmittelbaren Umkreis – mit passgenauen HMI-Lösungen für spezielle Anwendungsbereiche der produzierenden Industrie.

Das neue HMI

Die Situation änderte sich, als erstmals ein HMI-integriertes Display angefragt wurde – also eine den heutigen Vorstellungen entsprechende Mensch/Maschine-Schnittstelle. Bei Exor wurde man hellhörig und war überzeugt, dass ein solches Produkt auch für viele weitere Anbieter in Europa und darüber hinaus spannend sein müsse. Entsprechend enthusiastisch machte man sich Anfang der 1990er-Jahre an die Entwicklung. Die Rechnung ging auf: Die neue Art von HMIs – die so genannten Universal Operator Panels (UniOP) – kam auf dem Markt ausgezeichnet an. Exor konnte die Produktion hoch skalieren und stellte sich global auf. Mit einer Vielzahl an Vertriebspartnern und eigenen Niederlassungen, z.B. in Deutschland oder den USA. „Die UniOP entwickelten sich quasi zu einem Standard im Maschinen- und Anlagenbau, denn Exor hat die HMIs als Brandlabel-Produkte auch an namhafte und international agierende Unternehmen geliefert“, erzählt Pace. Das wirkte sich nicht nur auf die Stückzahlen, sondern auch auf ein steigendes Qualitätsbewusstsein aus. Schließlich galt es, hohe Ansprüche auf Kundenseite zu erfüllen. Mit dieser neuen Ausrichtung vervielfachte sich der Umsatz bei Exor im Zeitraum zwischen 1995 und 2007 von 4 auf 18 Millionen Euro.

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