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Wie digitale Prozesse die Gesamtanlagen-effektivität verbessern

17 February 2025

Wie digitale Prozesse die Gesamtanlagen-effektivität verbessern

Eine neue Automatisierungsplattform ermöglichte dem Kosmetikhersteller Unifarco, seine Produktionsprozesse effektiver zu gestalten. Mit dem Ergebnis, dass er seine Produktivität um mehr als 30 % steigern konnte und seine Prozesse nun nahezu papierlos sind.

Die Produktion zu digitalisieren, wird auch in der Industrie zunehmend zum Schlüsselthema. Längst bieten digitale Technologien eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Prozesse zu verbessern und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ein wichtiger Aspekt digitalisierter Produktionsprozesse ist das Konzept der Overall Equipment Effectiveness (OEE). Diese Kennzahl spiegelt das Verhältnis von tatsächlicher zu theoretisch möglicher Leistung einer Anlage wider und ist ein Schlüsselindikator für die Produktivität in der Fertigungsindustrie.

Wie wichtig die Produktivität einer Anlage für die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens ist, zeigt sich in der heutigen Zeit mehr denn je. Der Kosmetikhersteller Unifarco hat sich dieser Erkenntnis nicht nur gestellt, sondern sie durch die Implementierung der X-Plattform zu seinem strategischen Vorteil genutzt.

Wie effektiv arbeitet meine Anlage wirklich?

Bei der OEE werden Faktoren wie die Verfügbarkeit der Ausrüstung, die Leistung und die Qualität der hergestellten Produkte berücksichtigt.

  • Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit bezieht sich auf den Anteil der tatsächlich verfügbaren Betriebszeit im Verhältnis zur geplanten Betriebszeit. Die Verfügbarkeit reduziert sich durch ungeplante Ausfallzeiten, wie Maschinenausfälle und Wartungsmaßnahmen. Hier zählt auch, wie schnell Anwender die Anlage nach einem Störfall wieder in Betrieb nehmen.
  • Leistung: Hier wird die tatsächliche Leistung einer Anlage verglichen mit ihrer maximal möglichen
    Leistung betrachtet. Faktoren wie Maschinengeschwindigkeit und Effizienz der Prozessschritte
    beeinflussen die Leistung.
  • Qualität: Die Qualität bezieht sich auf den Prozentsatz fehlerfreier Produkte, die aus der Produktion kommen. Hierbei ist es wichtig, Ausschuss und Nacharbeit zu verringern, um eine höhere Qualität in der fertigen Produktionsmenge sicherzustellen. Eine Erhöhung der Qualität trägt direkt zur Steigerung der OEE bei und führt zu einer besseren Produktausbeute.
    Anhand dieser Kennzahl können Unternehmen Schwachstellen in ihrem Produktionsprozess identifizieren und effektive Verbesserungen vornehmen, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu reduzieren.

Aktionen ohne menschliche Intervention

Ein wesentlicher Bestandteil, um die OEE zu messen, sind digitale Technologien. Sie erlauben es, Informationen in Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und darauf zu reagieren. Innerhalb dieser Informationen können Unternehmen, Muster und Trends identifizieren, die nicht ersichtlich wären, wenn die Daten isoliert oder manuell analysiert würden.

In diesem Zusammenhang haben sich Automatisierungssysteme als besonders praktisch erwiesen. Denn sie können Aktionen ohne menschliche Intervention durchführen. Gleichzeitig ermöglichen Sensoren und Messtechniken, Echtzeit-Daten entlang der Produktionskette kontinuierlich zu sammeln. Und genau diese Echtzeit-Datenanalyse spielt eine zentrale Rolle, um die Gesamtanlageneffektivität zu verbessern.

Denn mittels Echtzeit-Daten lassen sich unter anderem Produktionssysteme identifizieren, die eine optimale Leistung liefern, sowie solche, bei denen Verbesserungen erforderlich sind. Die Fähigkeit, in Echtzeit auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können, trägt wiederum dazu bei, Durchlaufzeiten und Produktionskosten zu reduzieren sowie gleichzeitig die Produktqualität zu erhöhen.

Brücke zwischen Mensch und Maschine

Produktionsprozesse zu digitalisieren, birgt enorme Potenziale, um die OEE zu verbessern, kann aber auch verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Diese reichen von technischen Problemen – wie der mangelnden Interoperabilität zwischen Systemen oder der Datensicherheit – über finanzielle Herausforderungen bis hin zu organisatorischen Stolpersteinen. Auch die Akzeptanz und Beteiligung der Mitarbeitenden kann eine große Hürde darstellen.

Digitale Prozesse erfolgreich zu implementieren, erfordert daher sorgfältiges Planen und strategische Entscheidungen. Das kann den Einsatz moderner Technologien, die Investition in die passende Infrastruktur und das Schulen von Mitarbeitenden umfassen.

Zentral beim Umsetzen eines Digitalisierungsprojekts sind auch die Benutzeroberflächen. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf die OEE, da sie die Brücke zwischen Mensch und Maschine darstellen und dafür verantwortlich sind, dass Bediener mit den Systemen und Technologien interagieren, die für effiziente Betriebsabläufe eingesetzt werden. Die Wahl der richtigen Benutzeroberfläche stellt damit einen entscheidenden Faktor für den Projekterfolg dar – dessen war sich auch der Kosmetikhersteller bewusst. Deshalb hat sich das Unternehmen für die X-Plattform des Automatisierungsunternehmens Exor entschieden.

Verbessern des Produktdienstleistungssystems

Produktionsprozesse effektiver und effizienter gestalten – das war das Projektziel für den Kosmetikhersteller, um den steigenden Marktanforderungen auch weiterhin gerecht werden zu können. Für die Zielerreichung hat er sich daher darauf fokussiert, Lean-Methodiken und neue Technologien im Bereich Industrie 4.0 zu integrieren. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Bereichen Massenproduktion und Verpackung, wo der 

Kosmetikhersteller Optimierungspotenziale identifizieren und umsetzen wollte. Als Antwort auf diese Zielsetzung hat er einen umfassenden Digitalisierungsprozess basierend auf der X-Plattform eingeleitet. Dazu gehörte die Echtzeit-Kontrolle von Produktionslinien, was ermöglichte, Prozessparameter und Produktionsabläufe genau zu überwachen, anzupassen und zu verbessern.

Papierlose Prozesse und höhere Produktivität

Konkret umfassten die Verbesserungen, Maschinen- und Betriebszeiten automatisch zu erfassen, den Produktionsprozess mittels Integration von Managementsystemen zu digitalisieren sowie den Produktionsprozess zu überwachen und dessen Daten zu erfassen – inklusive anschließendem Archivieren. Außerdem nahm der Kosmetikhersteller Anpassungen in der Kommunikation zwischen Betreibern, Wartungspersonal und Produktionsleitung vor, führte ein papierloses System ein und visualisierte Lean-Prozessindikatoren.

In enger Zusammenarbeit mit einem Systemintegrator des Automatisierungsunternehmens setzte der Anwender dafür spezifische Komponenten der X-Plattform um. Dazu zählten das Gateway eXware703 für die Datenanalyse und -erfassung, PLIO06/PLIO03 zum Verfeinern der Kommunikationswege sowie die Visualisierungssoftware JMobile.

Diese maßgeschneiderte Kombination führte zu bedeutsamen Veränderungen. Darunter das zentralisierte Konfigurieren und Überwachen des Backoffice, die bidirektionale Kommunikation zwischen Enterprise-Resource-Planning- (ERP) und Digibelt-Systemen, um abgeschlossene und eingehende Bestellungen zu verwalten, das Visualisieren der KPI sowie Optimierungsvorschläge, um die OEE zu verbessern.

Die X-Plattform zu implementieren, hat dem Kosmetikhersteller bereits sichtbare Erfolge gebracht: Nahezu vollständig papierlose Prozesse,

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Copyright: Pharma+Food

Autor: Udo Richter - General Manager Exor Deutschland Gmbh

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